Fahrzeugindustrie

Das Entsetzen der Vorstände

Martin Daum, der Vorstandsvorsitzende von Daimler Truck, wirkte glaubwürdig, als er gleich zu Beginn der Bilanzpräsentation betonte, er sei jeden Tag entsetzt über das Leid, das der Krieg den Menschen in der Ukraine zufügt.

Das Entsetzen der Vorstände

jh

Optimismus fällt in diesen Tagen sehr schwer. Nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die FAZ ist die Zuversicht in Deutschland auf den tiefsten Stand gesunken, noch niedriger als 1950 während des Koreakriegs. In krassem Gegensatz dazu stehen die glänzenden Geschäfte der Fahrzeugindustrie – für die Hersteller von Pkw wie für die von Lkw. Auch die Aussichten sind ausgezeichnet. Doch der Krieg überdeckt die größte Freude über wirtschaftlichen Erfolg. Martin Daum, der Vorstandsvorsitzende von Daimler Truck, wirkte glaubwürdig, als er gleich zu Beginn der Bilanzpräsentation betonte, er sei jeden Tag entsetzt über das Leid, das der Krieg den Menschen in der Ukraine zufügt. Andere Konzernchefs gehen auf das Thema erst nach den Unternehmenszahlen oder gar erst auf Anfrage ein. Manche wirken mit ihrer Wortwahl auch bei diesem Thema routiniert. Daimler Truck hat zudem recht früh das Geschäft mit Russland eingestellt. Der Umsatzanteil ist gering, aber der Vorstand handelt konsequent. Daum bekommt den Zwiespalt zwischen Jahreserfolg und dem furchtbaren Krieg gut hin.

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