Der Aktienmuffel verabschiedet sich
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Das passt gar nicht so recht zum Bild des deutschen Aktienmuffels. In einem Jahr der Baisse und der Schocks durch Krieg, Inflation und Energiekrise sind die deutschen Anleger nicht in Scharen weggerannt, sondern haben sich verstärkt der Aktienanlage zugewandt. Die Zahl der Deutschen, die direkt oder indirekt am Aktienmarkt investiert sind, ist 2022 um mehr als 800000 auf einen Höchststand von 12,9 Millionen gestiegen. Der Aktienmuffel hat sich verabschiedet, was insbesondere auf die jungen Altersgruppen zurückzuführen ist. Neue und bessere Anlagemöglichkeiten, vor allem Medien, die diese Generation abholen, tragen den – wie das Deutsche Aktieninstitut formuliert – „Jugend-Boom“. Hinzu kommt ein abgeklärterer Umgang mit Aktien der älteren Jahrgänge. Damit bewegt sich die im internationalen Vergleich noch ausbaubedürftige Aktienkultur in die richtige Richtung. Bleibt zu hoffen, dass diese positive Dynamik aufrechterhalten bleibt, nicht zuletzt aufgrund der Altersvorsorgeproblematik. Die Politik sollte diese Chance nicht vertun.