Galeria

Der zweite Versuch

Der Warenhauskonzern muss erneut unter den Schutzschirm, nachdem es 2020 in einem ersten Verfahren schon einen milliardenschweren Schuldenschnitt gab. Es stellt sich die Frage, wie nachhaltig die nächste Restrukturierung wird.

Der zweite Versuch

sar

„Ich freu mich drauf!“ Diesen langjährigen Galeria-Kaufhof-Slogan wird mit Blick auf die bevorstehenden Gespräche wohl kein Geldgeber mehr unterschreiben wollen. Der Warenhauskonzern muss erneut unter den Schutzschirm, nachdem es 2020 in einem ersten Verfahren schon einen milliardenschweren Schuldenschnitt gab. Das Schutzschirmverfahren wird gern kritisiert, weil bei dieser Form der Insolvenz in Eigenverwaltung das Management am Ruder bleibt – mit der Gefahr, dass es zu einem „Weiter so“ kommt. Nun hat Galeria unbestritten mit widrigen Bedingungen zu kämpfen, von denen man 2020 nichts ahnen konnte. Dennoch stellt sich die Frage, wie nachhaltig die nächste Restrukturierung wird. Erneute Filialschließungen und Kündigungen stehen an. Gewerkschafter und Politiker wollen nun Eigentümer René Benko stärker in die Pflicht nehmen. Er wird Geld nachschießen müssen, will er Galeria nicht vollends beerdigen. Mindestens ebenso dringend wie frische Mittel braucht die Warenhauskette aber wohl ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.