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Die 100.000-Dollar-Frage

Bei Bitcoin stellt sich derzeit die 100.000-Dollar-Frage. Eine Zinssenkung der Fed könnte noch mehr Anleger bei Bitcoin zugreifen lassen. Die Zuflüsse in digitale Assets sind derzeit auf Rekordniveau.

Die 100.000-Dollar-Frage

Digitale Assets

Die 100.000-
Dollar-Frage

Von Kai Johannsen

Am Markt der digitalen Assets stellt sich derzeit die 100.000-Dollar-Frage, und zwar mit Blick auf Bitcoin. Derzeit notiert die bekannteste Kryptowährung um 63.335 Dollar, fehlen bis zur Marke von 100.000 Dollar ja nur noch 36.665 Dollar oder knapp 58%. Das ist in diesem Jahr durchaus noch machbar. Denn im ersten Halbjahr hat die Cyberdevise gut 51% zugelegt, warum nicht noch ein wenig mehr im zweiten Halbjahr? Für eine Aktienmarktperformance würde eine solche Prognose sicher in den Bereich der Fantasie verbannt werden, aber bei volatilitätsstarken Kryptos ist so etwas durchaus möglich. Und die Anleger mögen bekanntlich digitale Assets. Das zeigen auch die jüngsten Zuflüsse. Laut Coinshares erreichten Anlageprodukte auf digitale Vermögenswerte in der vergangenen Woche Zuflüsse von 1,44 Mrd. Dollar. Damit summieren sich die Zuflüsse seit Jahresbeginn auf den Rekordwert von 17,8 Mrd. Dollar. Bitcoin verzeichnete den Angaben zufolge mit 1,35 Mrd. Dollar die fünftgrößten Zuflüsse seit Beginn der Aufzeichnungen. Short-Bitcoin erreichten mit 8,6 Mill. Dollar die größten wöchentlichen Abflüsse. Das lässt sich auch als ein Signal für eine weitere positive Performance nicht nur der digitalen Assets, sondern speziell auch für Bitcoin interpretieren.

Und noch etwas könnte zur Triebfeder für Bitcoin werden. Sollte die US-Notenbank die Leitzinsen in diesem Jahr senken, sei es gut möglich, dass die Inflation wieder leicht anzieht. Anleger, die sich vor der inflationären Wirkung niedrigerer Zinssätze schützen wollen, könnten Werte wie Bitcoin favorisieren, so die Einschätzung beim Vermögensverwalter Swiss One Capital im Zusammenhang mit der 100.000-Dollar-Frage. Denn viele Investoren würden Bitcoin als Wertspeicher nutzen. Davon könnte der Preis also profitieren. Vielleicht leistet ja die Europäische Zentralbank (EZB) schon ein wenig Schützenhilfe. Es wird an den Märkten zwar nicht erwartet, dass die EZB nach ihrem Zinsschritt im Juni bereits in dieser Woche mit einer Zinssenkung nachlegt. Aber EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte den Boden für eine Senkung im September bereiten.

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