Energiepreise

Die Krise am Gasmarkt hält an

Trotz des jüngsten Preisverfalls ist die europäische Erdgaskrise keineswegs vorbei. Denn der Energieträger ist weiterhin knapp, Tankschiffe mit Flüssiggas bringen bestenfalls kurzfristig Entlastung.

Die Krise am Gasmarkt hält an

ku

Der europäische Spotmarktpreis für Erdgas ist nach den Feiertagen stark unter Druck geraten. Hatten Panikkäufe ihn vor Weihnachten auf ein Hoch von fast 190 Dollar je Megawattstunde getrieben, fiel er zeitweise bis auf rund 90 Dollar. Entscheidend trug dazu die Nachricht bei, dass mittlerweile neun Tankschiffe mit LNG-Flüssiggas nach Europa unterwegs sind. Trotz des enormen kurzfristigen Preisverfalls sollten sich aber alle Beteiligten darüber im Klaren sein, dass die europäische Gaskrise keineswegs vorüber ist. Der Energieträger ist in Europa weiterhin knapp, bei einem steigenden Verbrauch, unter anderem für die Erzeugung von Strom. Die Tankschiffe bringen bestenfalls eine zeitweilige Entlastung – denn sollten die Preise in Asien wieder attraktiver für die US-Anbieter sein, werden die Lieferungen erneut umgeleitet. Sorgenvoll sollte die Marktteilnehmer stimmen, dass die deutschen Gasspeicher nur noch zu 53% gefüllt sind, weil einheimische Anbieter günstiges russisches Gas zum sehr viel höheren Preis nach Polen und in die Ukraine weiterverkauft haben, anstatt es für die kommenden Monate einzulagern.

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