Die Vergangenheit lastet schwer auf AMS Osram
AMS Osram
Die Last
der Vergangenheit
jh München
Mit der Übernahme von Osram vor drei Jahren hat sich AMS fast verschluckt. Die Verschuldung schwoll wegen des Kaufs des deutlich größeren Unternehmens stark an. Dann kamen Corona und der Ukraine-Krieg: Der Chip- und Sensorhersteller verlor an Profitabilität und Bonität. Die gestiegenen Zinsen verschärften die Lage. Die Nettoverschuldung stieg zuletzt auf fast das Dreifache des bereinigten operativen Ergebnisses. Dass der neue Vorstand rasch ein Finanzierungskonzept erstellt hat, ist richtig und notwendig. Es schafft die Basis für einen Neuanfang und für die angestrebte Rückkehr zu Wachstum, zu höherer Rentabilität und damit auch einer besseren Bonität, um die Finanzierungskosten zu drücken. Treuen und neuen Aktionären gibt das nach dem Tagesverlust von mehr als einem Fünftel die leise Hoffnung, dass der Tiefpunkt erreicht ist. Die Verwässerung, die die geplante Kapitalerhöhung von 800 Mill. Euro bedeutet, ist happig. Die Marktkapitalisierung fiel am Donnerstag auf gerade mal noch 1,1 Mrd. Euro. Einen Weg in die Zukunft gibt es für AMS Osram aber nur ohne die Last der Vergangenheit.