KommentarDeutsche Immobilien

Die Zeichen stehen auf Grün

Investoren kehren zur Immobilienanlage zurück: 2024 stieg das Transaktionsvolumen auf 35 Mrd. Euro. Wohnen und Logistik bleiben im Fokus trotz hoher Baukosten.

Die Zeichen stehen auf Grün

Immobilienmärkte

Die Zeichen stehen wieder auf Grün

Von Thomas List

Der deutsche Investmentmarkt für Immobilien ist 2024 gewachsen. Dieses Wachstum wird sich 2025 fortsetzen, wenn auch nur verhalten.

Professionelle Investoren interessieren sich wieder für Immobilien als Anlageklasse. Und sie handeln auch entsprechend. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Zahlen der großen Maklerhäuser. Für rund 35 Mrd. Euro wurden 2024 gewerbliche Immobilien und entsprechende Wohn-, Studenten- und Seniorenimmobilien ge- bzw. verkauft. Das ist deutlich mehr als 2023 – und doch weit entfernt vom Boomjahr 2021, als das etwa dreifache Transaktionsvolumen erreicht wurde.

Schlusspunkt eines Booms

2021 war Schlusspunkt eines lange anhaltenden Immobilienbooms. Sind wir jetzt wieder zurück im Normalbereich? Vermutlich nicht. Der langjährige Durchschnitt wurde noch nicht wieder erreicht. Das liegt vor allem an den Büroimmobilien. Die Zahlen des Frankfurter Markts illustrieren die Misere gut. Von einstmals 10 Mrd. Euro Transaktionsvolumen ist der zentrale deutsche Office-Markt auf weniger als 2 Mrd. Euro im Vorjahr geschrumpft.

Da setzen Investoren doch lieber, wie schon seit Jahren, auf Wohnen nach dem Motto: Wohnen muss man immer. Gerade in Ballungsräumen ist bezahlbarer Wohnraum knapp und wird es auch auf absehbare Zeit bleiben. Berlin bleibt diesbezüglich Boomtown, wie auch die 2024er Zahlen wieder eindrücklich zeigen.

Bei Wohnen geht deutlich mehr

Auf dem Wohnungsmarkt würde aber deutlich mehr gehen. Der Bedarf ist da und das Kapital gerade langfristig orientierter Investoren wie Versicherungen und anderer Vorsorgeeinrichtungen auch. Doch hohe Baukosten und komplexe Bauvorschriften behindern den Neubau massiv. Hier könnte eine neue Bundesregierung viel tun.

Was bleibt noch für potenzielle Immobilieninvestoren? Logistik. Was früher eine Nische mit geringen Transaktionsvolumina war, ist inzwischen zur zweitgrößten Nutzungsart geworden. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich daran etwas ändert. Der Onlinehandel ist weiter im Aufschwung und die Rückverlagerung von Lieferketten erfordert entsprechende Lager- und Umschlagskapazitäten. Eines der wenigen „Abers“, das jedoch deutlich, ist der Nachholbedarf in Sachen ökologischer Wende. Da muss sich bei Logistikimmobilien noch viel tun.

Die Zeichen stehen auf Grün

Summa summarum stehen die Zeichen für den deutschen Immobilieninvestmentmarkt auf Grün. In- und ausländische Investoren werden auch 2025 mehr investieren. Mit Blick auf (welt-)politische und wirtschaftliche Unwägbarkeiten allerdings weiterhin nur in Maßen.

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