Digital-Detox ohne Entzugserscheinungen
Niedergang von X
Digital-Detox
ohne Entzug
luk Frankfurt
Das Faszinierendste an der Saga um den Kurznachrichtendienst X, formerly known as Twitter, ist ja, dass es seinem Besitzer ziemlich egal ist, wie schnell er sein 44-Mrd.-Investment verbrennt. Jeder Werbekunde, der sich von der Plattform verabschiedet, bedient Elon Musks Narrativ, dass er die Meinungsfreiheit gegen eine „woke Cancelkultur“ verteidigen müsse. Was natürlich grober Unfug ist. Schließlich fällt es selbst X-Chief-Hatespeech-Officer Musk manchmal schwer, Antisemitismus, Rassismus und Misogynie als freie Meinungsäußerung zu verbrämen. Weshalb neben Werbekunden auch Nutzer in Scharen X verlassen. Seit Kurzem in Europa auch zum Konkurrenten Threads. Mit rührender Sorge treibt die X-Flüchtlinge dort um, wie lange bei Threads ein menschenfreundliches Klima herrschen werde. Schließlich ist Threads-Betreiber Meta berüchtigt für Facebook und Instagram, ergo kein heuduftender Ponyhof. Aber beeindruckend ist es schon, wie schnell Threads auch beim Autor dieser Zeilen X in der Digitalroutine ersetzt hat. Auch eine Form von Digital-Detox.