Douglas hat IPO-Flop noch nicht verdaut
DOUGLAS
Der lange Schatten des IPO-Flops
Von Annette Becker
Douglas hat geliefert. Die nach neun Monaten erhöhte Erlösprognose hat die Parfümeriekette leicht übertroffen. Das operative Ergebnis ist sogar noch schneller gewachsen als der Umsatz, sodass die mittelfristige Zielmarge in greifbare Nähe rückt. Das alles ist keine Selbstverständlichkeit, zumal es um die Konsumlaune in Europa nicht zum Besten bestellt ist. Nicht nur in Deutschland herrscht große Unsicherheit bezüglich der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung, auch in Frankreich und Italien sind die Aussichten wenig rosig. Trotzdem will Douglas auch im neuen Geschäftsjahr weiter wachsen. Sicher, die Dynamik dürfte etwas nachlassen. Umsatz- und Ergebniszuwächse im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich sind angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen aber gewiss kein Grund zum Mäkeln.
Verschuldung abgebaut
Auch bilanziell machen die Düsseldorfer Fortschritte. So wurde die Verschuldung im Zuge des Börsengangs zurückgeführt. Mit einer Nettoverschuldung in Höhe des 2,8-Fachen des operativen Ergebnisses ist Douglas zwar noch immer weit von einem guten Bonitätsniveau entfernt, doch die Richtung stimmt – insbesondere, wenn die Profitabilität weiter wächst. Der eigentliche Clou aber ist, dass die künftigen Erträge nicht mehr vornehmlich in den Schuldendienst fließen, sondern dem Unternehmen für Investitionen oder für Ausschüttungen zur Verfügung stehen. Natürlich ist bis dahin noch ein weiterer Weg zu gehen, aber an der Börse wird ja schließlich Zukunft gehandelt.
CVC wartet auf Verkaufsgelegenheit
Dennoch reagierten die Investoren auf die Zahlen äußerst verschnupft. Wer im März bei der Rückkehr an die Börse zugriff, sieht sich noch immer mit dem Verlust eines Viertels seines Einsatzes konfrontiert. Die Schuld an dieser Entwicklung trägt aber weniger das Management. Vielmehr ist es den Alteigentümern anzulasten, dass sie anlässlich des Börsengangs nicht zu größeren Preiszugeständnissen bereit waren. Der Schatten des IPO-Flops ist lang. Der Finanzinvestor CVC hält immer noch die Mehrheit an Douglas und wartet nur auf eine lukrative Verkaufsgelegenheit. Das bremst den Kurs nachhaltig.