Wertpapierbetrug

Faule Eier beim Imbiss

Die Drahtzieher hinter einer US-Imbissbude sollen sich des Wertpapierbetrugs schuldig gemacht haben. Der Fall wirft Fragen über die Funktionalität des Marktes auf.

Faule Eier beim Imbiss

xaw

Darf’s ein bisschen mehr sein? Dies haben die Drahtzieher des Feinkost-Anbieters Hometown International wohl nicht nur in Bezug auf ihre Gerichte, sondern auch auf ihren Aktienkurs gefragt. Die Holding, die lediglich einen Imbiss in New Jersey betrieb und einen Jahresabsatz von 14000 Dollar erzielte, kam 2021 zeitweise auf einen Börsenwert von 113 Mill. Dollar. Nun haben US-Behörden in diesem Zusammenhang drei Männer wegen Wertpapierbetrugs angeklagt. Sie sollen mehrere Millionen Hometown-Anteile an sich und Familienmitglieder ausgegeben und untereinander gehandelt haben, um den Kurs zu treiben. Später hätten sie auch Aktien an externe Investoren verkauft. An dem Fall zeigen sich – wie auch an den Verwerfungen um sogenannte Meme Stocks – zunehmende Defekte des Marktes. Allerdings ist auch zweifelhaft, ob Anlegern, die bei Werten wie Hometown International keinerlei faden Beigeschmack verspüren, durch vielerorts geforderte stärkere regulatorische Warnmaßnahmen der Appetit auf faule Eier zu nehmen wäre.

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