Finanzbranche richtet sich in Wirtschaftsflaute ein
Finanzstabilität
Finanzbranche richtet sich in Wirtschaftsflaute ein
fir Frankfurt
Makroökonomische wie geopolitische Risiken fordern die deutsche Finanzwirtschaft heraus. Gleichwohl erweist sich die Branche weiterhin weitgehend als stabil, hält die Deutsche Bundesbank in ihrem jüngsten Finanzstabilitätsbericht fest. Die Ertragslage sei nach wie vor positiv, auch wenn der Zinshöhepunkt mit entsprechend starken Zinsüberschüssen mittlerweile überschritten sei, nachdem die EZB in diesem Jahr drei Zinsschritte getan hat, hob Bundesbank-Vorstandsmitglied Michael Theurer bei der Präsentation des Berichts hervor. Das Finanzsystem habe die rapiden Zinserhöhungen der Jahre 2022 und 2023 gut verkraftet, und die Inflation schrumpfe fast wieder auf Normalmaß.
Mehr Insolvenzen, höhere Risikovorsorge
Dennoch droht für die Aufseher Ungemach durch die schwache Wirtschaftsleistung im Lande. Damit sei mit einem deutlichen Anstieg der Firmeninsolvenzen zu rechnen, wenn auch von einem bislang niedrigen Niveau aus. Allerdings nahmen die zu erwartenden Insolvenzforderungen erheblich zu, gerade gegenüber Handelsunternehmen.
Die Risiken im Kreditgeschäft wachsen. Die Banken haben ihre Wertberichtigungen in den zurückliegenden Quartalen hochgefahren und werden dies nach Einschätzung der Finanzwächter angesichts der schwachen Konjunktur und des erhöhten Kreditzins-Niveaus auch in naher Zukunft tun. Zuletzt beliefen sich die Zuführungen im Verhältnis zum Kreditvolumen auf 0,4%. Dabei könne davon ausgegangen werden, dass diese Quote noch weiter zulegt, sofern sich die Wirtschaftslage nicht verbessert.
Die tröstliche Nachricht der Bundesbank lautet: Angesichts der Kapitalpuffer der Institute, die in den vergangenen Jahren stetig ausgeweitet wurden, gelten die Wertberichtigungen als verkraftbar.