Chemieindustrie

Finsteres Szenario

Die wirtschaftlich angespannte Lage der deutschen Chemieindustrie könnte den Standort Deutschland nachhaltig schwächen.

Finsteres Szenario

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Kostendruck und schrumpfende Nachfrage: Der deutschen Chemieindustrie stehen als zyklischer Branche düstere Zeiten bevor. Entsprechend pessimistisch fällt die Vorhersage der Anbieter von Fasern, Kunststoffen oder Waschmitteln aus. Viele Unternehmen haben ihre Produktion bereits gedrosselt, wobei es bei großen Anlagen komplex und zeitaufwendig sein kann, die Kapazitäten anzupassen. Die Kunden bestellen weniger, was es immer schwieriger macht, hohe Energiekosten an Abnehmer weiterzugeben. Chemiekonzerne mit breitem internationalen Geschäft kommt es noch zugute, dass es in Auslandsmärkten besser läuft und etwa in den USA die Situation in den Energiekosten deutlich entspannter ist als in Europa, wo die unmittelbaren Folgen des Krieges in der Ukraine die Lage verschärfen. Das Preisgefälle auf der Rohstoffseite bringt gleichzeitig eine erhebliche Verschlechterung der Wettbewerbs­situation deutscher Anbieter mit sich. Wenn das anhält, werden sie Investitionen in Europa grundlegend überdenken. Höchste Alarmstufe für die Politik.