Kommentar:Vermögensverwalter

Größe ist im Assetmanagement alles

Axa und BNP Paribas diskutieren ein Joint Venture im Assetmanagement. Die Konsolidierung in der Branche nimmt damit an Fahrt auf.

Größe ist im Assetmanagement alles

Assetmanagement

Je größer,
desto besser

Von Philipp Habdank

Axa und BNP Paribas wollen die Kräfte
bündeln. Das wird nicht der letzte große Konsolidierungs-Deal im Assetmanagement sein.

Je größer, desto besser – so lautet die Devise im Assetmanagement. Das befeuert die fortschreitende Konsolidierung unter den Vermögensverwaltern. So könnte in Frankreich bald ein neues Schwergewicht entstehen, sollten der Versicherungsriese Axa und die Großbank BNP Paribas ihre Assetmanagement-Einheiten tatsächlich in einem Gemeinschaftsunternehmen bündeln, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Mit den 844 Mrd. Euro von Axa und den 562 Mrd. von BNP Paribas entstünde ein Spieler, der kombiniert rund 1,4 Bill. Euro verwaltetes Vermögen auf die Waage bringen würde und damit größer wäre als beispielsweise die DWS und es sogar mit der Schweizer UBS nach deren Übernahme der Credit Suisse aufnehmen könnte. Bekanntlich gibt es jedoch immer einen größeren Fisch. So verwaltet die US-Bank J.P. Morgan im Assetmanagement in etwa das Doppelte an Vermögen. Branchenprimus Blackrock hat zuletzt gar die Schallmauer von 10 Bill. Dollar durchbrochen.

Assetmanager müssen Kosten sparen

Wer das Geschäft mit der Vermögensverwaltung hochprofitabel betreiben will, benötigt eine kritische Masse an verwaltetem Vermögen, auf das Kunden Gebühren bezahlen. Die Assetmanager stehen dabei ertragsseitig unter Druck, denn seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine ist das organische Wachstum in der Vermögensverwaltung abgeflaut. Vor allem reale Vermögenswerte wie Immobilien haben unter den seit 2022 gestiegenen Zinsen stark gelitten.

Gleichzeitig steigen für Vermögensverwalter die Kosten, unter anderem aufgrund der zunehmenden Regulatorik, der die Branche ausgesetzt ist. Die Branche sucht daher fieberhaft nach Möglichkeiten, um ihre Kosten zu senken, und versucht Middle- und Back-Office-Tätigkeiten auszulagern. Der große Assetmanager Fidelity International warf seine Direct-Lending-Pläne über Bord und baut stattdessen Personal ab, um Kosten einzusparen.

Assetmanagement: Konsolidierung in Deutschland

Banken schreckt das nicht ab, im Gegenteil: Die meisten sehen in der Vermögensverwaltung Ertragspotenzial – insbesondere im Wealth Management und dem Geschäft mit vermögenden Kunden. In Deutschland hat zuletzt ABN Amro die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe übernommen. Zuvor ging auch die Commerzbank auf Shopping-Tour. Sie beteiligte sich an Nixdorf Kapital, sie übernahm Aquila Capital und gründete Yellowfin aus. Auch wenn der Deal zwischen Axa und BNP Paribas noch nicht in trockenen Tüchern ist, wird eines deutlich: Die Konsolidierung im Assetmanagement nimmt Fahrt auf.

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