Nachhaltigkeit

Grün oder nicht grün . . .

Die grüne Regulierung hat auf dem Papier zu einem Boom von Nachhaltigkeitsfonds geführt. Nun ist es umso wichtiger, dass Ratingagenturen im Segment Transparenz schaffen.

Grün oder nicht grün . . .

wbr

Das Analysehaus Morningstar berichtet über einen Boom nachhaltiger Fonds. Seit Inkrafttreten der EU-Offenlegungsverordnung im März 2021 seien europaweit fast 2000 Produkte zusätzlich als nachhaltig gekennzeichnet worden. Dabei ging es in der Regel um den Artikel 8 der Verordnung, der eine Transparenz hinsichtlich von ESG-Kriterien vorschreibt. Die tiefgrünen Fonds müssen Artikel 9 erfüllen, bei dem es um konkrete Nachhaltigkeitsziele geht. Im europäischen Fondsuniversum gab es offensichtlich also schon vor Inkrafttreten der Verordnung viele Produkte, die einfachen Anforderungen genügten. Angesichts der großen Anzahl wurde es Morningstar aber zu bunt. Nach einem Bericht der „Financial Times“ hat der Dienstleister nach erneuter Prüfung nun 1200 Fonds wieder von der grünen Liste entfernt. Dabei geht es immerhin um ein Volumen von mehr als 1 Bill. Euro. Es scheint aberwitzig, dass grüne Regulierung rein auf dem Papier zu einem solchen Wachstum von Nachhaltigkeitsfonds führt. Daher ist es umso wichtiger, dass Ratingagenturen Transparenz schaffen.