Gute Perspektiven für Topix und Yen
Japan
Gute Perspektiven
für Topix und Yen
Von Kai Johannsen
In Japan lassen sich in dieser Handelswoche gleich zwei Rekorde feiern. Der eine bietet einen Grund zur Freude, der andere wohl weniger und das auch schon etwas länger. Grund zur Freude gibt es am Aktienmarkt: Dort herrscht Rekordstimmung. Der Topix hat mit 2.900,91 Punkten am Donnerstag seinen bisherigen Höchststand vom Dezember 1989 übertroffen. Die Gewinne bei Automobilherstellern und den japanischen Banken lassen die Anleger bei den Dividendenpapieren zugreifen. Investoren rechnen mit einer guten Unternehmensentwicklung im zweiten Halbjahr. Das könnte auch noch weitere Investoren ermutigen, noch stärker in den Markt einzusteigen, und der Topix könnte so langsam die Marke von 3.000 ins Visier nehmen. Weniger Grund zur Freude bietet dagegen weiterhin der Yen. Er ist gegenüber dem Dollar in der laufenden Handelswoche bis auf 161,99 Yen abgesackt und damit laut Handelskreisen auf dem tiefsten Stand seit 1986. Japans oberster Währungsdiplomat Masato Kanda wurde ja schon vor einigen Tagen ausgetauscht, als der Yen sein neuestes 38-Jahrestief erreichte. Im Markt kursieren nun Spekulationen, dass die Japaner den vielen Worten der Verteidigung nun abermals entsprechende Taten folgen lassen. Die neue Interventionslinie wird im Markt bei 164,50 Yen für einen Greenback gesehen.
Allerdings könnte der Yen auch Schützenhilfe von außerhalb Japans bekommen. Bei der Fed wird bald mit einer Zinssenkung gerechnet, damit nimmt die Zinsdifferenz – wenn auch wenig – zu den USA ab. Tendenziell sollte das Zuflüsse in den japanischen Fixed-Income-Markt somit begünstigen. Aber angesichts der guten Perspektiven, die den japanischen Aktien zugeschrieben werden, könnten die Aktienkäufe auch den Yen etwas stabilisieren. Und noch etwas ist bei einer Aufwärtsentwicklung mit Rekordmarken zu beobachten: Immer mehr Anleger wollen dann mit von der Partie sein und steigen in den Markt ein. Der Rekord selbst zieht also wiederum Käufer an, ein Element mit einer gewissen Eigendynamik. Beide könnten also künftig profitieren: Der Aktienmarkt und am Devisenmarkt der Yen.