Heidelberg Cement im Sog der Energiepreise
hek
Dass Putins Drehen am Gashahn kaum direkte Folgen für die energieintensive Zementherstellung hat, tröstet die Macher von Heidelberg Cement wenig. Denn die Auswirkungen auf andere Energieträger sind gravierend genug. Die galoppierenden Strompreise sind ein Beispiel dafür. Allein im ersten Halbjahr musste der Baustoffkonzern 60% mehr als vor einem Jahr oder zusätzlich eine halbe Milliarde Euro für Energie ausgeben, was 5% des Umsatzes entspricht. Solche Verteuerungen lassen sich nur über massive Preiserhöhungen kompensieren. Das versuchen die Heidelberger mit Macht – und einigem Erfolg. Was aber nicht reicht, um den Gewinnausblick zu retten. Investoren haben das kommen sehen, so dass die Prognosesenkung die Aktie kaum belastet hat. Tragen müssen die Preiseruptionen die Kunden, also Staat, gewerbliche Wirtschaft und Wohnungsbauer, die darüber hinaus mit der abrupten Verteuerung anderer Baumaterialien wie Betonstahl und Bitumen fertig werden müssen. Für die Inflationsrate bedeutet das nichts Gutes. Der Preisdruck wird vorerst hoch bleiben.