Bank of Japan

Kein grünes „Easing“

Mit der Förderung von Darlehen für Maßnahmen gegen den Klimawandel setzt die Bank of Japan einen eigenen Akzent in der aktuellen Debatte um eine „Ökologisierung“ der Geldpolitik. Während die EZB und die Bank of England den marktneutralen Erwerb von...

Kein grünes „Easing“

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Mit der Förderung von Darlehen für Maßnahmen gegen den Klimawandel setzt die Bank of Japan einen eigenen Akzent in der aktuellen Debatte um eine „Ökologisierung“ der Geldpolitik. Während die EZB und die Bank of England den marktneutralen Erwerb von „grünen“ Anleihen erwägen, stellt Japans Notenbank den Finanzinstituten lieber billiges Geld für Darlehen und Investitionen gegen den Klimawandel bereit. Anders gesagt: Am Geld soll der Kampf von privaten Unternehmen gegen die Erderwärmung nicht scheitern. Bei der Auswahl der Projekte will die Zentralbank jedoch nicht mitmischen. Ein solcher Kredittopf ist auch nicht als „grüne“ quantitative Lockerung zu verstehen. Vielmehr variiert die Bank of Japan nur ihre bisherige Strategie, die private Kreditaufnahme in Sektoren mit hohem Potenzialwachstum zu fördern. Der neue Klimafonds wird denn auch an die Stelle eines Kreditprogramms in Wachstumsfeldern wie Automatisierung und Medizin treten. Die deutliche Skepsis der BoJ-Führung gegenüber einem eigenen Kaufprogramm für „grüne“ Anleihen passt in dieses Bild.