Kein Zugang zum Streaming-Markt
scd
Mehr als 130 Mrd. Dollar hat AT&T in zwei spektakulären Transaktionen ausgegeben, um als Telekomkonzern nicht nur Datenautobahnen zu bauen, sondern auch selbst zu einem wesentlichen Nutznießer der immer schneller werdenden Internetverbindungen zu werden. Nun hat der US-Konzern wohl aufgegeben. Für die Satelliten-TV-Tochter DirecTV hatte man sich bereits die Beteiligungsgesellschaft TPG ins Boot geholt und dabei einen deutlich niedrigeren Wertansatz als beim Kauf 2015 akzeptiert. Nun wird noch die Leitung der größeren Tochter Warner Media an den Rivalen Discovery abgegeben, der bislang nicht primär durch Qualitäts-, sondern durch günstige Reality-TV-Formate auf sich aufmerksam machte. Die Kapitulation von AT&T im Wettlauf mit Netflix sollte allen regionalen TV-Konzernen Sorge bereiten. Wenn selbst ein so finanzstarker Konzern mit dem unglaublich starken Katalog an hochwertigen Unterhaltungssendungen des Pay-TV-Senders HBO keinen Schlüssel zum Streaming-Markt gefunden hat, dürfte es für viele andere Anbieter nahezu unmöglich sein, sich jetzt noch Zugang zu verschaffen.