Im DatenraumWandel zur Treibhausgasneutralität

Klimaschutz wirbelt Jobmarkt durcheinander

Der Wandel zur Treibhausgasneutralität wird in den kommenden Jahren den Arbeitsmarkt kräftig aufmischen: Jobs wandern von emissionsintensiven zu klimafreundlichen Branchen, Tätigkeitsfelder verändern sich.

Klimaschutz wirbelt Jobmarkt durcheinander

Wandel zur Treibhausgasneutralität

Klimaschutz wirbelt Jobmarkt durcheinander

ba Frankfurt

Die Transformation hin zur Treibhausgasneutralität wird auch Jobmärkte und Arbeitsplätze in den kommenden Jahrzehnten stark verändern: Arbeitnehmer werden von emissionsintensiven in klimafreundlichere Branchen wechseln (müssen), Arbeitsmethoden und Tätigkeiten werden umweltverträglicher gestaltet und Extremwetterereignisse fordern ihren Tribut. In den OECD-Ländern sind rund 20% der Erwerbsbevölkerung in umweltorientierten Berufen tätig. Also in solchen, die von der Transformation zur Treibhausgasneutralität profitieren. Dabei unterscheidet die OECD: In entsprechend überdurchschnittlich dotierte neue und neu entstehende Berufe des oberen Qualifikationssegments, die zumeist im städtischen Raum liegen. Sowie in die im ländlichen Raum konzentrierten „anderen umweltorientierten Berufe“, mit einem deutlich höheren Anteil geringqualifizierter Arbeitskräfte. Da sich bei den Tätigkeiten mit niedrigerem Qualifikationsniveau die Kompetenzanforderungen in treibhausgasintensiven und emissionsfreien Branchen weniger gleichen, benötigen Arbeitnehmer bei einem Wechsel in eine klimafreundliche Branche auch eine deutlich umfangreichere Umschulung und Unterstützung.

Hierzulande arbeiten 21,1% der Erwerbsbevölkerung in umweltorientierten Berufen, wobei die Konzentration in Sachsen-Anhalt am höchsten ist. Unter den umweltorientierten Berufen zählt die OECD nur 14% als „neue oder neu entstehende“. Bei den 4,8% in emissionsintensiven Berufen Tätigen ist die Konzentration in Mecklenburg-Vorpommern am höchsten. Den Unterschied der Einkommenseinbußen eines Jobverlustes in emissionsintensiven und -armen Branchen bezeichnet die OECD mit 4 Prozentpunkten als „relativ gering“.

Dies könnte an konkreten Maßnahmen liegen, die Arbeitskräfte und Arbeitsplatzwechsel effektiv unterstützen. Die OECD benennt etwa Transfergesellschaften, die Beschäftigten beispielsweise bei Massenentlassungen bei der beruflichen Neuorientierung und Weiterbildung unterstützen, oder die Förderungen betriebsinterner Weiterbildung und Vorbereitung auf neue Aufgaben durch staatliche Programme wie das Qualifizierungsgeld.

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