Wieder einmal scheitert ein Anlauf für eine Konsolidierung unter Österreichs Gewerbeimmobilienkonzernen. Denn das Übernahmeangebot von Immofinanz für den kleineren Konkurrenten S Immo ist hinfällig. Der Bieter aus Wien ist mit seiner Forderung gescheitert, das Höchststimmrecht bei S Immo abzuschaffen. Auf den ersten Blick erstaunlich ist, dass auch drei größere Aktionäre laut Immofinanz gegen die Aufhebung der bei Investoren im Regelfall höchst ungeliebten Stimmenbeschränkung votiert haben. Das lenkt den Blick auf den zweiten Punkt: den Übernahmepreis. Dieser war den Anteilseignern offenbar zu niedrig, so dass sie das Projekt über ihr Nein zur Satzungsänderung zu Fall brachten. Eine durchaus attraktive Prämie auf frühere Börsenkurse reicht eben nicht aus, um Investoren zu überzeugen, wenn die Offerte fast 9% hinter dem per Ende 2020 ermittelten Nettovermögenswert je Aktie zurückbleibt. Das gilt erst recht, wenn das Übernahmeziel, also S Immo, unter Berufung auf eine aktuelle Wertermittlung erhebliches Aufwertungspotenzial bei seinen Immobilien ankündigt.