M&A-Strategie

Knorr-Bremse scheut das Feuer

Der Vorstand zieht seine Lehren aus dem Desaster mit Hella. Investoren, die eine Wachstumsstory suchen, verlangen jedoch mehr.

Knorr-Bremse scheut das Feuer

jh

Im Sommer verbrannte sich der Vorstand von Knorr-Bremse die Finger mit der Idee, Hella zu übernehmen. Kein Wunder, dass die Manager nun das Feuer scheuen. Dem Kapitalmarkt wird hoch und heilig versichert, das Wachstum aus eigener Kraft stehe klar im Vordergrund, ein drittes Standbein sei nicht im Fokus. Das Liebäugeln mit dem Einstieg ins Pkw-Geschäft hatte einen Absturz der Marktkapitalisierung um 3,6 Mrd. Euro gekostet. Jetzt zieht es der Vorstandsvorsitzende Jan Mrosik, der ja erst seit Anfang dieses Jahres im Unternehmen ist, vor, lieber etwas langweilig zu sein und damit wohl auch seinen Job zu sichern. „Resilient“, „solide“, „gute Basis“ waren Begriffe, die er auf dem Kapitalmarkttag mehrmals nannte. Ein paar Prozentpunkte stärker als der Markt zuzulegen, genügt Investoren, die eine Wachstumsstory suchen, aber nicht. Sollte sich für Knorr-Bremse eine größere Akquisitionschance bieten, müsste der Vorstand dies dann viel besser als im Sommer vermitteln und vorbereiten. Das ist auch eine Lehre aus den Brandwunden. Und das Übernahmeziel müsste im Gegensatz zu Hella wirklich passen.