Das R-Wort geistert schon seit Wochen durch die deutsche Wirtschaft. Doch in zahlreichen Unternehmen fehlen nach wie vor Anhaltspunkte für eine Rezession. Der Vorstand von Mercedes-Benz vermittelt trotz aller Unsicherheiten und Belastungen den Eindruck, dass die Nachfrage nach den Autos mit dem Stern zumindest bis ins nächste Jahr hoch bleibt. Wegen des Halbleitermangels wird der Auftragsberg nicht so schnell abgearbeitet sein. Die Verknappung des Angebots macht es den Premiumherstellern leicht, höhere Preise durchzusetzen und so den Kostenanstieg zumindest zu einem großen Teil auszugleichen. Der Absatz schwächelt wegen der Engpässe, Umsatz und Ergebnis legen aber zu. Und wenn wegen Konjunktur und Inflation die Nachfrage nach Autos doch wieder einmal sinkt, haben Mercedes-Benz, BMW, Audi und Porsche bessere Chancen als Volumenhersteller. Die wenigsten Käufer, die sich ein Auto für 80000 Euro oder mehr leisten können, müssen in einer Rezession das Sparen anfangen. Luxus stellt sich in Krisen immer wieder als resistent heraus.