Ladewüste Osteuropa
scd
Derzeit schreitet die Elektrifizierung des europäischen Automarktes rasant voran. Die für einen nachhaltigen Erfolg nötige Infrastruktur wächst indes ungleichmäßig, wie der EU-Rechnungshof diese Woche monierte. Rund 70% aller Ladesäulen stehen in drei der 27 EU-Nationen: Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. So droht nicht nur das Ziel von einer Million öffentlicher Ladesäulen zur Mitte des Jahrzehnts verfehlt zu werden. Es droht auch ein dauerhaftes Ungleichgewicht, das europaweites batterieelektrisches Reisen zum ungewissen Abenteuer macht. Während die Mittelmeerstaaten Spanien und Italien die Aufholjagd gestartet haben, hinken viele Staaten in Mittel- und Osteuropa weit hinterher. Zudem fehlt es den Rechnungsprüfern zufolge an wichtigen Grundvoraussetzungen: eine umfassende Lückenanalyse, Mindeststandards und einheitliche Bezahlsysteme. Ein Lob gab es aber auch: Immerhin sei es gelungen, EU-weit einen gemeinsamen Stecker-Standard zu fördern. Dann muss der E-Auto-Fahrer in der Ladewüste Osteuropa jetzt nur noch den passenden Anschluss finden.