Nestlé hütet sich vor Übermut
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Mit einem organischen Wachstum von 7,7% hat Nestlé, der weltgrößte Lebensmittelkonzern, das stärkste Jahresviertel seit einer Dekade verbucht. Gleichwohl beließen es die Schweizer bei der im Februar aufgestellten Prognose – auch wenn das erste Quartal die Erwartungen deutlich übertraf. Bei einigen Research-Häusern rief das Unverständnis hervor. Tatsächlich zeigte sich CEO Mark Schneider als Meister des Understatements: Er sei „erfreut“ über das Umsatzplus. Die fast euphorische Reaktion von Analysten („hervorragend“) und Anlegern – der Kurs zog um 2,7% an – war deutlicher. „Wir erwarten mittelfristig ein anhaltendes organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich“, sagte Schneider. Nach diesem Jahresauftakt könnte der Startschuss dafür schon 2021 fallen. Dennoch ist der vorsichtige Ausblick verständlich, denn im ersten Quartal spielte der Basiseffekt den Schweizern in die Hände; schließlich griff der Lockdown im Vorjahr in den meisten Ländern erst vom zweiten Quartal an. Und dass Nestlé vom Cocooning und Arbeiten im Homeoffice enorm profitiert, steht außer Frage.