Eine gewisse Erleichterung stellte sich bei Anlegern nach Bekanntgabe vorläufiger Zahlen zum dritten Quartal durch Continental am Freitag ein. Umsatz und vor allem das operative Ergebnis sind besser ausgefallen als befürchtet, die Aktie des Autozulieferers lag trotz reduzierter Jahresziele zeitweise an der Dax-Spitze. Die negativen Folgen des Chipmangels und instabiler Lieferketten in der Autoindustrie sowie Unsicherheiten bei der Nachfrage durch Kunden lassen jedoch inzwischen erkennen, dass von einer merklichen Erholung der Branche im zweiten Coronakrisenjahr auf breiter Ebene keine Rede sein kann. Das verdeutlichen nicht zuletzt revidierte Annahmen für die weltweite Autoproduktion, die sich 2021 anders als erhofft kaum von ihrem Rückschlag im vergangenen Jahr erholen dürfte. Die aktuellen Prognosen unterliegen zudem großen Unwägbarkeiten – nicht nur, weil unklar ist, wie lange der Chipmangel mit welcher Intensität andauern wird. Auch andere Herausforderungen wie Engpässe bei Aluminium und Magnesium halten die Autoindustrie in Atem. Darüber täuschen die neuen Conti-Zahlen nicht hinweg.