Paradoxe Wirkung
Renault bekommt wie seine Konkurrenten noch immer die Auswirkungen der Halbleiterkrise zu spüren. Der Chipmangel hat dem französischen Autobauer 2021 einen Produktionsausfall von 500000 Fahrzeugen beschert. Für das laufende Jahr rechnet er mit einer weiteren Lücke von 300000 Fahrzeugen. Paradoxerweise hat jedoch ausgerechnet der Chipmangel Renault-Chef Luca de Meo im vergangenen Jahr dabei geholfen, seine Strategie umzusetzen. Statt auf Masse wie sein Vorgänger Carlos Ghosn setzt de Meo nämlich auf Klasse. Angesichts des durch den Produktionsausfall reduzierten Angebots ist es für ihn jetzt leichter zu rechtfertigen gewesen, eine strengere Verkaufspolitik durchzusetzen und Rabatte sowie weniger lukrative Verkaufskanäle abzulehnen. Wie seine Wettbewerber hat Renault zudem die zur Verfügung stehenden Chips vorzugsweise in Modelle mit höheren Margen eingebaut. All das hat Renault geholfen, die Preise zu erhöhen. Der Preiseffekt beläuft sich deshalb auf 5,7%. Und Renault konnte so trotz eines Absatzrückgangs um 4,5% seinen Umsatz um 6,3% steigern. wü