Gastronomie

Plastik versus Porzellan

Die Bundesregierung sollte dringend an der noch geltenden verringerten Mehrwertsteuer von 7 % für Gastronomen festhalten. Im Gegensatz zur To-go-Konkurrenz, bedienen diese ihre Gäste nämlich mit Geschirr, das nicht nach einmaliger Nutzung im Abfall landet.

Plastik versus Porzellan

kro

Jeder auch nur halbwegs ökologisch denkende Mensch kennt wohl den Moment, in dem er oder sie aus Zeit- oder Bequemlichkeitsgründen (oder beidem) eine Mahlzeit im Restaurant zum Mitnehmen oder per Bringdienst zu sich nach Hause bestellt: der Moment, in dem einem beim Auspacken der Speisen die Flut an Pappe, Plastik und Styropor die Schamesröte ins Gesicht treibt und man sich schwört, das nächste Mal lieber doch ins Restaurant zu gehen − der Umwelt zuliebe. Nun wurde zuletzt angesichts der Gaskrise wieder viel über die Lenkungsfunktion von Steuern gesprochen. „Der Preisdruck ist einer der härtesten Sparanreize, die es bei uns in der Gesellschaft gibt“, hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, erst am Donnerstag im Fernsehen gesagt. Wenn dem so ist, dann sollte die Bundesregierung dringend an der noch geltenden verringerten Mehrwertsteuer von 7 % für Gastronomen festhalten. Im Gegensatz zur To-go-Konkurrenz, für die der ermäßigte Satz seit jeher gilt, bedienen diese ihre Gäste nämlich mit Geschirr, das nicht nach einmaliger Nutzung im Abfall landet.