Bank of England

Postmoderne Hiero­glyphen

Die Bank of England hat ein neues Logo. Der Berg von Münzen, der in der alten Version neben Britannia lag, ist einfach verschwunden. Ein Hinweis darauf, dass bald alle ärmer sein werden?

Postmoderne Hiero­glyphen

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Sollte sich jemand gefragt haben, was die Prioritäten von Notenbanken in Kriegszeiten sind: Die Bank of England hat ein neues Logo vorgestellt. Wie das alte zeigt es Britannia als weibliche Verkörperung der Britischen Inseln, doch prangt auf ihrem Schild nicht mehr das Georgskreuz, sondern der Union Jack. Das sei inklusiver, behaupten die Verantwortlichen. Votiert Schottland demnächst für die Unabhängigkeit, wird eben ein neues Logo fällig. Es wäre dann schon Nummer 14. Gewechselt hat auch die Farbe der postmodernen Hieroglyphe. Statt auf das pessimistische Schwarz griff man auf ein Ruhe und Beständigkeit signalisierendes Blau zurück. Zu­dem blickt Britannia nicht mehr zur Seite, sondern in Richtung des Betrachters. Dabei wirkt sie etwas nervös. Das mag daran liegen, dass der Berg von Münzen zu ihrer Rechten in der neuen Version einfach verschwunden ist. Ein Hinweis darauf, dass bei Fortschreibung der Niedrigzinspolitik bald alle ärmer sein werden? Eine Bestätigung dafür, dass es Notenbankern um mehr geht als schnödes Geld? Zu den Kosten schwieg sich die Bank of England aus.