Preis des Zinsanstiegs
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Einen Sprung um 10 % auf bald 320 Mrd. Euro hat das Volumen von privaten Baufinanzierungen im vergangenen Jahr gemacht. So ähnlich geht das seit Jahren. In Zeiten billigen Geldes, wenn Zinsen leidlich über den Nullpunkt reichen, greifen Bankkunden verständlicherweise zu, um ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Nach Jahren reger Nachfrage nach Baukrediten hat das den unschönen Nebeneffekt teils horrend anziehender Immobilienpreise. Wo für jede Bude Mondpreise verlangt werden, verpufft der schöne Zinseffekt. Der ist nach der ersten Zinsanhebung der EZB seit elf Jahren im Juli und einer wahrscheinlichen weiteren an diesem Donnerstag erst recht perdu. Freilich hoben Bauzinsen schon zu Jahresbeginn zum Höhenflug an. Seitdem geht’s, mit zwischendurch ein wenig Auf und Ab, laut Interhyp von 1 auf 3 % und bis Jahresende auf 3,5 % rauf. Das drückt auf die Immobiliennachfrage, da sich viele den Schuldendienst nicht mehr leisten können. Trotz Preiskorrekturen neigt sich das Turbowachstum in der Baufinanzierung dem Ende zu.