Rette sich, wer kann
ab
Acht Jahre und kein bisschen wertvoller – auf diesen Nenner lässt sich das Engagement von Cevian bei Thyssenkrupp bringen, zumindest wenn man den Börsenkurs als Maßstab nimmt. Kein Wunder, dass der schwedische Finanzinvestor die jüngste Kursrally zum Anlass genommen hat, um zum (Teil-)Rückzug zu blasen. Allerdings drängt sich zugleich die Frage auf: Warum gerade jetzt? Zumal Cevian herausstreicht, dass sich Erfolge des Konzernumbaus endlich auch im Aktienkurs niederschlagen. Die Antwort auf diese Frage hängt womöglich mit dem Bestreben von Thyssenkrupp zusammen, die Stahlsparte via Spin-off aus dem Konzern herauszulösen. Denn alternative Verwertungsmöglichkeiten haben sich allesamt zerschlagen. Aktionäre bekämen in diesem Szenario Aktien der Stahlsparte zusätzlich ins Depot gebucht – ob sie wollen oder nicht. Um diese Aktie „grün“ zu machen, sind allerdings weitere milliardenschwere Investitionen vonnöten. Vielleicht passt Thyssenkrupp allein deshalb nicht mehr zu dem auch an ESG-Kriterien ausgerichteten Versprechen, das Cevian den eigenen Investoren gibt.