SAP schreibt sich nach einem starken vierten Quartal dennoch „Maß halten“ auf die Fahne. Das gilt insbesondere für die Ergebniserwartungen, die in einer breiten und – gemessen am operativen Gewinn des vergangenen Jahres – wenig wagemutigen Spanne angesagt werden. Experten hatten mehr auf dem Zettel, deshalb machte sich am Markt nach einem frühen Kurssprung auch bald wieder Ernüchterung breit. CEO Christian Klein, der die Aktionäre vor etwas mehr als einem Jahr schon auf eine mittelfristige Ergebnisdiät eingestimmt hatte, hält dabei allerdings nicht nur Maß, sondern auch Kurs. Denn die Wettbewerber des Softwareriesen sind ihrerseits ebenso kraftstrotzend wie wachstumsstark und SAP in der Cloud eng auf den Fersen. Soll die Führungsrolle bei Enterprise Software verteidigt werden, kann das Unternehmen beim Kampf um Marktanteile deshalb nicht nachlassen. Einen Meilenstein hat der Konzern inzwischen erreicht: Der Zuwachs der Cloud-Erlöse reicht aus, um den Rückgang bei den Software- und Wartungseinnahmen mehr als zu kompensieren. Das ist auch auf Sicht das Maß der Dinge.