Schreck in der Morgenstunde
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So manchem Unilever-Aktionär dürfte die Morgenlektüre der „Sunday Times“ das Wochenende verdorben haben. Denn dort erfuhr man erstmals von der 50 Mrd. Pfund schweren Offerte für das Geschäft von GlaxoSmithKline mit rezeptfreien Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Mundhygieneprodukten. Gewiss, man hatte Unilever-Chef Alan Jope dafür kritisiert, im Vergleich zu seinem Vorgänger Paul Polman in Sachen Übernahmen und Fusionen zu wenig aktiv zu sein. In der Welt der schnelldrehenden Verbrauchsgüter kommt es schließlich darauf an, das Portfolio den sich ändernden Vorlieben der Kundschaft anzupassen. Einen derartigen Mega-Deal dürfte sich allerdings niemand von Jope gewünscht haben, zumal er nicht besonders geschickt eingefädelt wurde. Es mag ja gut klingen, wenn man sich strikte finanzielle Disziplin zugutehält. Aber wenn man auch mit seinem dritten Angebot noch nicht einmal ungefähr auf Höhe der Erwartungen eines Verkäufers liegt, der keinesfalls gezwungen ist, sich auf diese Weise von einem Asset zu trennen, zeugt das nicht von großer Stärke.