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Goldpreis erhält Schub durch die Geopolitik

Der Goldpreis hat trotz einer bereits sehr deutlich ausgeprägten Rally ein weiteres Rekordhoch markiert. Ihn treiben unter anderem die zahlreichen geopolitischen Konflikte nach oben.

Goldpreis erhält Schub durch die Geopolitik

Goldpreis

Schub durch
die Geopolitik

Von Dieter Kuckelkorn

Der Goldpreis hat seit Anfang März um 9% zugelegt – damit so stark wie seit Juli 2020 nicht mehr. Viele Marktbeobachter waren eigentlich der Meinung, dass die Luft für weitere Allzeithochs des Edelmetalls zunehmend dünn wird. Nun hat das Metall jedoch am Dienstag mit 2.266,59 Dollar je Feinunze ein weiteres Rekordniveau markiert.

Für den Anstieg der vergangenen Monate sind vor allem die Zinssenkungsfantasien in den USA verantwortlich gewesen – ein sinkendes Zinsniveau verringert die Opportunitätskosten der Haltung des nicht-verzinslichen Edelmetalls. Aktuell sind die Zinssenkungsfantasien aber mit Blick auf die im Januar und Februar überraschend hohen US-Inflationsdaten eher gedämpft worden. Zudem drückt der bereits sehr hohe Preis auf die Nachfrage nach Goldschmuck sowie aus der Industrie und von Seiten privater Käufer. Was also treibt den Goldpreis jetzt noch an?

Einen Faktor stellt das allmählich wieder erwachende Interesse von Investoren in Gold-ETF dar. Dieses inzwischen recht kleine Segment reicht aber keinesfalls aus, um den jüngsten Anstieg zu erklären. Ein weiterer Faktor dürften die Goldkäufe von Notenbanken sein, vor allem von Seiten der People's Bank of China. Nach den veröffentlichten Zahlen sind die chinesischen Goldkäufe im Februar nach Meinung der Commerzbank aber relativ unauffällig gewesen. Allerdings ist dieser Bereich der Goldnachfrage traditionell sehr intransparent. Daher sind derartige Aktivitäten, die in den letzten Jahren weltweit ein hohes Niveau erreicht haben, angesichts der Bestrebungen vieler Staaten zur De-Dollarisierung als ein nicht unbedeutender Faktor zu vermuten.

Kurzfristig dürften auch die stark gestiegenen geopolitischen Spannungen eine wichtige Rolle spielen. So hat die Gefahr eines großen regionalen Krieges im Nahen Osten noch einmal zugenommen, und es gibt auch keinerlei Anzeichen für eine Entspannung im Konflikt zwischen den USA und China. Mit Blick auf diese Konflikte sowie den Ukraine-Krieg könnte Gold in seiner Funktion als Wertaufbewahrungsmittel in Krisenzeiten weiter an Bedeutung zunehmen.

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