Nach der Finanzkrise vor mehr als zehn Jahren war der Wunsch, Banken strikter zu regulieren, übergroß. Das spätere Bedauern darüber, mit der Reregulierung weite Teile des Kapitalmarkts unberücksichtigt gelassen und damit einen Schattenbankensektor genährt zu haben, stellte sich erst sukzessive ein. Da freilich war aus dem regulierten Bankensektor bereits kräftig Kapital abgeflossen. Dieselben Effekte drohen nun im Zuge der nächsten Regulierungswelle, wenn es an Vorgaben für grüne Anlagen geht. Denn während sich Banken hierzulande zunehmend mit ESG-Anforderungen konfrontiert sehen und neu aufgelegte Private-Debt-Fonds den Anforderungen des Kapitalanlagegesetzbuchs unterliegen, genießen schon Anlagevehikel aus dem EU-Ausland ungleich mehr Freiheiten, zumindest solange Brüssel kein kohärentes ESG-Regelwerk erarbeitet hat. Ein Level Playing Field, ein ebenes Spielfeld also, sieht anders aus; noch hat es deutliche Schräglage. Man kann dies so machen. Man sollte sich nur nicht beschweren, wenn sich erneut schon jetzt absehbare Effekte eingestellt haben.