Sprudelnde Gewinne für Ölkonzerne
md
Der Angriff Russlands auf die Ukraine gilt als Auslöser für die Preis-Hausse fossiler Brennstoffe. Das mag im Fall von Erdgas stimmen, auf Erdöl trifft das nur teilweise zu. Tatsächlich hatte der Preis für ein Barrel Brent seit dem Kollaps im April 2020, als das Fass (159 Liter) zeitweise weniger als 20 Dollar kostete, bis Mitte Februar dieses Jahres schon auf fast 100 Dollar zugelegt. In den vergangenen Monaten schwankte der Preis zwischen knapp 100 und rund 125 Dollar. Der Börsenwert der großen Ölkonzerne, deren Aktien Investoren vor zwei Jahren nicht einmal mit der Beißzange anfassten, hat sich seither verdoppelt bis verdreifacht. Das ist gerechtfertigt. Zum einen ist klar geworden, dass eine Welt ohne die Nutzung der Energieträger Öl und Gas – trotz der Klimadebatte – noch lange Zeit Fiktion bleiben wird. Zum anderen fällt Russland als Erdgaslieferant wohl für viele Jahre aus, so dass nicht nur der derzeitige Preis für Öl, sondern auch der für Gas bestenfalls leicht korrigieren wird, wenn der Krieg irgendwann zu Ende geht. Die Milliardengewinne von Exxon, Shell & Co. werden also noch lange sprudeln.