Tischkicker war gestern
ast
Dass Deutschland die Arbeitskräfte ausgehen, ist nicht neu. Dass sich dieser Mangel mit dem Ruhestand der Babyboomer in den kommenden Jahren noch verstärken wird, ist ebenso wenig neu. Und auch nicht neu ist, dass die Unternehmen liebend gerne über den Talentmangel jammern. Mag es um die Jahrtausendwende noch gereicht haben, einen lustigen Tischkicker im Flur zu haben, geräuschreduzierende Sessel und echtes Grün in die Büros einziehen zu lassen und Automaten zu installieren, die wahlweise Proteinriegel oder bunte Limodosen ausspucken, so ist die Zeit reif, dass in den Manageretagen eines verstanden wird: Wer die besten Arbeitskräfte – oder überhaupt welche – haben will, der muss sie anständig bezahlen. Und zwar nicht nur die, die akademisch ausgebildet sind wie Maschinen- und Elektroingenieure oder Softwareentwickler. Auch Ausbildungsberufe verdienen eine – angesichts der widrigen Arbeitsbedingungen – angemessene Bezahlung. Das wäre doch mal etwas wirklich Neues: ein anständiger Lohn bei anständigen Arbeitszeiten.