Allianz

Unkalkulierbare Strafe

Der Allianz-Vorstand hat sich ins Zeug gelegt, die Aktionäre über die ausbleibende Einigung im Milliarden-Streit um US-Fonds hinwegzutrösten. Der Versicherer überweist ihnen 67% des auf die Anteilseigner entfallenen Nettoergebnisses 2021. Obwohl...

Unkalkulierbare Strafe

mic

Der Allianz-Vorstand hat sich ins Zeug gelegt, die Aktionäre über die ausbleibende Einigung im Milliarden-Streit um US-Fonds hinwegzutrösten. Der Versicherer überweist ihnen 67% des auf die Anteilseigner entfallenen Nettoergebnisses 2021. Obwohl der Gewinn gesunken ist, wird die Dividende erhöht – und zwar um 12,5%, anstatt es beim versprochenen Mindestplus von 5% zu belassen. Außerdem ist die Prognose 2022 wahrlich nicht konservativ, sondern am oberen Ende der Zielbandbreite sogar überambitioniert. So richtig gezündet hat es nicht, die Aktie sackte am Freitag um 4% ab. Die Kernfrage lautet: Was kommt zu den zurückgestellten 3,7 Mrd. vor Steuern und 2,8 Mrd. Euro nach Steuern hinzu? Der Vorstand gibt keine Indikation. Aber es ist anzunehmen, dass ein Vergleich mit allen Fonds-Investoren abgedeckt ist. Dagegen dürften Strafen nur zum geringen Teil enthalten sein. Darauf deutet die Steuerquote hin, denn Strafen sind abseits einer Gewinnabschöpfung in der Regel nicht abzugsfähig. Das US-System aber ist geübt darin, Strafen in Milliarden-Höhe zu verhängen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.