Es stimmt nachdenklich, wenn ausufernde Staatsschulden so selbstverständlich sind, dass von jährlichen Defiziten in Billionenhöhe kaum Notiz genommen wird. Parallel zu Warnungen vor der Möglichkeit eines Staatsbankrotts prognostiziert die Budgetbehörde Congressional Budget Office (CBO) nämlich Fehlbeträge in schwindelerregender Höhe. So wird in den USA jährliche Neuverschuldung von über 2 Bill. Dollar bald zur Tagesordnung gehören. Der Anteil aller Schulden des Bundes an der Wirtschaftsleistung liegt bereits heute bei über 120% und wird weiter steigen. Zwar wird der Streit um das Schuldenlimit in den kommenden Monaten die Schlagzeilen beherrschen. Notwendig ist aber nicht nur, dass der Kongress sich und der Regierung eine höhere Kreditlinie genehmigt, um eine Pleite abzuwenden. Vielmehr muss es eine ernsthafte Debatte über Wege geben, die Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen. Nicht über die Kürzung gesetzlicher Ausgabenprogramme, sondern durch vernünftiges Sparen und eine gerechtere Verteilung der Steuerlast.