Start-ups

Vernunft breitet sich aus

Venture Capital Europas Tech-Szene kommt zur Besinnung − zumindest vorerst. Nachdem Wagniskapitalinvestoren vergangenes Jahr unglaubliche 104 Mrd. Dollar in den Sektor gepumpt und damit Erinnerungen an die Dotcom-Blase befeuert haben, sitzt das...

Vernunft breitet sich aus

kro

Europas Tech-Szene kommt zur Besinnung − zumindest vorerst. Nachdem Wagniskapitalinvestoren vergangenes Jahr unglaubliche 104 Mrd. Dollar in den Sektor gepumpt und damit Erinnerungen an die Dotcom-Blase befeuert haben, sitzt das Geld nun angesichts von Zinsanstiegen, Inflation und Konjunktursorgen nicht mehr ganz so locker. Plötzlich müssen sich Investoren wieder mehr Zeit nehmen, bevor sie ihr „Pulver“ verschießen und Wetten auf Start-ups abschließen, die von sich behaupten, ihre jeweiligen Märkte gerade neu zu erfinden. Das kann nur eine gute Sache sein. Zu oft ist es vorgekommen, dass Investoren viel zu spät bemerkt haben, dass ein Geschäftsmodell dauerhaft doch nicht so tragfähig ist, wie es anfangs den Anschein machte. Die Leidtragenden sind, neben oftmals unbedarften Aktionären, die Tech-Mitarbeiter, die sogleich wieder vor die Tür gesetzt werden, wenn klar ist, dass die Wette doch nicht aufgeht. Das Jahr 2022 hat dies eindrücklich gezeigt. Bleibt zu hoffen, dass die erzwungene Vernunft nun möglichst lange anhält.

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