Versicherungen in Deutschland nur mäßig verbreitet
Assekuranz
Wohlstand will versichert sein
jsc Frankfurt
Je mehr die Menschen in einem Land erwirtschaften, desto höher ist der Anteil am Einkommen, den sie für Versicherungsbeiträge ausgeben. Eine Länderübersicht zeigt gerade für die Sach- und Unfallversicherung, aber auch für die Lebensversicherung sowie für das Segment Gesundheit einen Zusammenhang zwischen Wirtschaftsleistung und Versicherungsdichte.
In armen Ländern sind die Menschen somit kaum versichert, in reichen Nationen sind Sach-, Unfall-, Lebens- und private Krankenversicherungen verbreitet. Ein starkes Wachstum der Branche ist daher für Schwellenländer wahrscheinlich. So wird der Versicherungsmarkt in Indien und China in den kommenden Jahren rasant wachsen, wie die Marktbeobachter von Allianz und Swiss Re unabhängig voneinander prognostizieren.
Doch zugleich gibt es von Land zu Land starke Abweichungen: Sparrate, Aufbau des Finanzsektors, Regulierung, Demografie und die Rolle staatlicher Systeme prägen auf die ein oder andere Weise die Nachfrage nach Versicherungen.
In Deutschland sind die Aufwendungen für Versicherungen geringer als in vielen anderen Wohlstandsnationen, wie die Allianz festhält. Das liegt nur zum Teil am Pro-Kopf-Einkommen, das etwa in den USA, in der Schweiz, in Norwegen und in Dänemark deutlich höher ist.
Speziell in der Lebensversicherung fällt die Durchdringung mit 2,2% in Deutschland gemessen am Bruttoinlandsprodukt niedriger aus, als es für ein Land in dieser Größenordnung zu erwarten wäre. In den Niederlanden und in Österreich ist das Gewicht der Assekuranz hier allerdings mit jeweils 1,1% noch einmal deutlich geringer. Fast gar keine Rolle spielt die Lebensversicherung in verschiedenen Golfstaaten.