Viel Lehrgeld in Texas bezahlt
ab
Plötzlich ist Voestalpine wieder obenauf. Das operative Ergebnis konnte der österreichische Stahlkonzern im abgelaufenen Turnus mal eben verdoppeln, unter dem Strich steht mit 1,3 Mrd. Euro ein stattlicher Gewinn. Im Vorjahresvergleich fällt die Ergebnisverbesserung noch beeindruckender aus, war damals mit einem Überschuss von 32 Mill. Euro doch Magerkost angesagt. Doch der Vergleich hinkt, denn wenn der Blick auf das fortgeführte Geschäft eingeengt wird, hat sich das Ergebnis „nur“ vervierfacht. Im nicht fortgeführten Geschäft gelang dagegen ein Swing um 482 Mill. Euro. Dahinter steht der Verkauf der Mehrheit an der Direktreduktionsanlage im texanischen Corpus Christi. Mit der Anlage hat Voestalpine viel Lehrgeld gezahlt. In das 2016 in Betrieb genommene Werk waren 870 Mill. Euro investiert worden, 2019 und 2020 folgten Abschreibungen von in Summe 372 Mill. Euro. Zwar bescherte der Verkauf von 80 % einen Buchgewinn. Doch selbst dieser fiel mit 257 Mill. Euro kleiner aus als Mitte April kommuniziert. Der Weg zur Dekarbonisierung ist teuer.