Nordirland

Was erlauben Johnson?

Giovanni Trapattoni ist auch nach fast einem Vierteljahrhundert unvergessen. Da können europäische Politiker nicht mithalten, die sich über Boris Johnsons Nordirland-Politik ereifern.

Was erlauben Johnson?

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Die wütende Rede von Giovanni Trapattoni ist auch nach fast einem Vierteljahrhundert unvergessen. Da können europäische Politiker nicht mithalten, die sich dieser Tage über die Versuche des britischen Premierministers Boris Johnson ereifern, eine Rechtsgrundlage dafür zu schaffen, das Nordirland-Protokoll des EU-Austrittsvertrags auszuhebeln. Eigentlich sollte es dafür sorgen, dass durch den Brexit keine harte Grenze auf der Grünen Insel entsteht. Es führte aber dazu, dass sich die Protestanten in Ulster aus den durch das Karfreitagsabkommen geschaffenen politischen Institutionen der Unruheprovinz zurückzogen – wohl auch in der Hoffnung auf eine härtere Gangart Londons. Doch Johnson bläst in dieser Frage aus der eigenen Partei der Wind ins Gesicht. Die Vertrauensabstimmung, die er vor kurzem nicht allzu ruhmreich für sich entscheiden konnte, hat gezeigt, dass er für seine Vorhaben nicht mehr unbedingt eine Mehrheit im Unterhaus hat. Viele Tories halten das internationale Recht in hohen Ehren. Dennoch dürfte es noch lange dauern, bis Johnson sagt: Ich habe fertig.