Arbeitsmarktreform

Weihnachtsfriede in Spanien

Kurz vor Weihnachten einigte man sich mit Arbeitgebern und Gewerkschaften auf eine weitreichende, wenn auch alles andere als radikale Reform des Arbeitsmarktes.

Weihnachtsfriede in Spanien

ths

Kompromissbereitschaft ist in diesen Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung ein seltenes Gut. Das gilt erst recht für die arg hitzige spanische Politik der jüngsten Vergangenheit. So sticht der Erfolg der Linksregierung von Pedro Sánchez umso mehr hervor. Kurz vor Weihnachten einigte man sich mit Arbeitgebern und Gewerkschaften auf eine weitreichende, wenn auch alles andere als radikale Reform des Arbeitsmarktes. Die Linken machten gegenüber ihren ursprünglichen Plänen, die ungeliebte Reform der konservativen Vorgängerregierung auszuhebeln, beachtliche Zugeständnisse. So sehr war ihnen offenbar daran gelegen, die Unternehmer mit ins Boot zu bekommen. Die Arbeitgeber nahmen dafür in Kauf, dass die Gewerkschaften wieder mehr Gewicht in den Tarifverhandlungen bekommen. Ob die diversen Maßnahmen zur Reduzierung des sehr hohen Anteils an Zeitarbeit – gut ein Viertel aller Jobs – beitragen können, muss sich zeigen. In jedem Fall ist zu begrüßen, dass Regierung und Tarifpartner in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie an einem Strang ziehen, statt sich zu bekämpfen.

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