WertberichtigtHugo Boss

Kein Ruhmesblatt für Analysten

Am Beispiel Hugo Boss zeigt sich, welch verheerende Wirkung allzu hoch gesteckte Markterwartungen auf den Aktienkurs haben können, wenn es auch nur kleine Enttäuschungen oder Zweifel am Umsatz- und Ergebniswachstum gibt.

Kein Ruhmesblatt für Analysten

Hugo Boss

Kein Ruhmesblatt
für Analysten

md Frankfurt

Sich nur keine Blöße geben. Jedenfalls nicht so, dass es auffällt. Das scheint bei vielen Analysten Priorität zu haben. Hugo Boss hatte vorläufige Umsatzzahlen und das operative Ergebnis für 2023 veröffentlicht. Die Erlöse lagen am oberen Ende der Prognosespanne, das Betriebsergebnis in der Mitte. Letzteres hatten die Research-Häuser aber etwas höher verortet. Zudem sorgte das Gewinnwachstum im Schlussquartal, das deutlich unter dem Jahresschnitt lag, für Verstimmung. Der Aktienkurs des Modekonzerns brach in der Spitze um 13% auf 57,68 Euro ein. Das von Bloomberg ermittelte durchschnittliche Kursziel von 24 Analysten, die das starke und profitable Wachstum der vergangenen Jahre mehr oder weniger einfach in die Zukunft fortschrieben, lautet auf 80 Euro. Im Tagesverlauf meldeten sich zehn von ihnen zu Wort. Die Zahl der Kurszielsenkungen: null. Die Zahl der Anlageurteilsrevisionen: null. Obwohl in jedem Kommentar von "Enttäuschung" die Rede war. Jede Wette: In den nächsten Tagen, wenn sich die Aufregung um die Zahlen etwas gelegt hat, kommen die Zielkorrekturen.

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