Zur Barbie gemacht
hip
Die Oxford-Professorin Sarah Gilbert hält es für „sehr merkwürdig“, dass sie vom US-Spielzeughersteller Mattel mit einer Barbie nach ihrem Vorbild bedacht wurde. Sie leitete das Team, das den Sars-CoV-2-Impfstoff entwickelte, der von AstraZeneca produziert wird. Die langbeinige Corona-Barbie mit den langen roten Haaren ähnelt ihren Artgenossinnen mehr als der Impfstoffforscherin. Von einem realistischen Frauenbild kann da kaum die Rede sein. Sie wünsche sich, dass die Plastikpuppe Kindern die Augen für Berufswege öffne, über die sie sonst nicht nachdenken würden, sagte die zur Barbie gemachte Akademikerin. Vielleicht würden sie davon ja zu einer Karriere in Forschung, Technologie, Ingenieurwissenschaften oder Mathematik inspiriert. Mattel präsentierte insgesamt sechs „Barbie-Vorbilder“ aus der Pandemie. Seit 2015 versucht das Unternehmen, sein Image mit solchen Ehrungen aufzupolieren. Anders als die 2005 verstorbene US-Bürgerrechtlerin Rosa Parks, die 2019 an die Reihe kam, hätte sich Gilbert gegen ihre Barbiefizierung wehren können.