Im Henkel-Konzern scheint die bewährte Balance wieder zu funktionieren. Patzt das verbrauchernahe Markenartikelgeschäft, bü­geln es die Industrie-Klebstoffe aus und umgekehrt. Im vergangenen Jahr war das Gleichgewicht gestört, was in weiten Teilen an den Auswirkungen der Pandemie, aber auch an einigen hausgemachten Problemen lag. Die Folge: Alle Sparten schwächelten. Doch die Signale, die der Persil- und Pritt-Hersteller in den vergangenen Wochen sendete, sind er­mutigend: Das margenträchtige in­dustrielle Klebstoffgeschäft ist auf dem Weg, zu alter Stärke zu­rückzufinden, und hat in den ersten drei Monaten eine beachtliche Umsatzsteigerung hingelegt. Beim Sorgenkind Beauty Care hat der Konzern die Reset-Taste gedrückt mit der Berufung eines neuen Spartenchefs, der – für Henkel ungewöhnlich – von au­ßen kommt. Der ehemalige Beiersdorf- und Colgate-Palmolive-Manager Wolfgang König trifft im Henkel-Vorstand auf fünf Konzern-Eigengewächse. Doch frischen Wind und Ideen aus anderen Unternehmenskulturen kann die Henkel-Kosmetik brauchen.