Märkte am Mittag

Anleger warten neugierig auf EZB

Der Dax fährt am Dienstag leichte Verluste ein. Doch die Bewegungen am Markt halten sich in Grenzen. Der Blick der Anleger wandert bereits Richtung Donnerstag.

Anleger warten neugierig auf EZB

Nach dem sehr freundlichen Wochenauftakt legte der Dax am Dienstag bis zum Mittag einen kleinen Rücksetzer von -0,32% oder -51 Punkten hin und steht bei 15.881 Punkten.

Negative Signale gab es von den ZEW-Konjunkturerwartungen, die den vierten Monat in Folge sanken. Immer stärker in den Fokus der Marktteilnehmer gelangt derweil einmal mehr die Europäische Zentralbank – und die Erwartungen und Prognosen, was die EZB am Donnerstag verkünden wird. Insbesondere nehmen die Spekulationen zu, was die Zukunft des Notfall-Anleiheaufkaufprogramms PEPP angeht.

Geldpolitik im Fokus: Die Europäische Zentralbank will am Donnerstag die Ergebnisse ihrer geldpolitischen Beratungen präsentieren. „Dies ist ein wichtiges Ereignis, da die Anleger nach Hinweisen darauf suchen werden, wie und wann die EZB plant, aus ihrem massiven Konjunkturprogramm auszusteigen”, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. „Die Kurse von Staatsanleihen deuten darauf hin, dass eine Korrektur unmittelbar bevorsteht. „Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe, die als Benchmark auf dem europäischen Anleihemarkt gilt, erreichte zum Wochenauftakt mit -0,37% den höchsten Stand seit sieben Wochen. Am Dienstag zog die Rendite weiter an auf -0,34%. Einige führende EZB-Banker haben sich bereits für eine Drosselung der Wertpapierkäufe stark gemacht. „Was die Inflation angeht, wäre ein solches ‘auf die Bremse treten’ zwar notwendig”, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. Er geht allerdings davon aus, dass die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise schon wieder zu schwach sei, um ein Strammziehen der geldpolitischen Zügel zum jetzigen Zeitpunkt zu rechtfertigen.

Asiens Börsen im Aufwärtstrend: Dank erfreulicher Konjunkturdaten aus China hält der Aufwärtstrend an Asiens wichtigsten Börsen an. Lediglich in Australien blieb die Kursentwicklung einmal mehr hinter der in China und Japan zurück. Trotz des jüngsten Ausbruchs des Coronavirus in China hat sich der Außenhandel der zweitgrößten Volkswirtschaft deutlich besser entwickelt als erwartet. Die Exporte legten im August in US-Dollar berechnet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel zu, die Importe wuchsen sogar um ein Drittel. Damit legten die Aus- und Einfuhren stärker zu als im Juli. Der CSI-300-Index, der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, gewann 1,22% auf 4993,68 Punkte. Für den Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong ging es um 0,70% auf 26.346,12 Zähler hoch.

In Tokio setzte der Nikkei 225 seinen Höhenflug fort und erreichte erstmals seit April wieder die 30.000-Punkte-Marke. Am Ende behauptete der japanische Leitindex ein Plus von 0,86% auf 29.916,14 Punkte.

Dagegen kam der australische ASX 200 einmal mehr kaum vom Fleck – er verabschiedete sich 0,02% fester bei 7530,30 Zählern aus dem Handel. Dass die australische Notenbank bei ihrer jüngsten Sitzung nichts an ihren Zielen änderte, gab dem Index keine positiven Impulse.

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