Druck aus China

Bitcoin verliert massiv an Wert

China erhöht den Druck auf Kryptowährungen. Bitcoin & Co. dürfen laut der Notenbank des Landes nicht als Zahlungsmittel genutzt werden. Die Aussage kommt zu einem kritischen Zeitpunkt.

Bitcoin verliert massiv an Wert

Die Talfahrt der Kryptowährungen hat sich zur Wochenmitte noch beschleunigt. So rutschte die führende Cyberdevise Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp erstmals seit Anfang Februar unter die Marke von 40000 Dollar ab, gegenüber dem Vortag betrug das Minus zeitweise über 17%. Die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Digitalwährung Ethereum verlor zwischenzeitlich mehr als 26%, kleinere Vertreter brachen noch schärfer ein. Ausgelöst hatte den Kursrutsch neuer Druck aus China. Denn die Notenbank des Landes betonte abermals, dass Kryptowährungen keine Zahlungsmittel seien und in der Volksrepublik auch nicht als solche genutzt werden dürften. Auch bedeutende Bankenverbände in der Volksrepublik hatten sich gegen Bitcoin & Co. positioniert. China gilt als einer der wichtigsten Märkte für Kryptowährungen weltweit, ein Großteil des Bitcoin-Minings findet in dem ostasiatischen Land statt.

Kritischer Zeitpunkt

China stellt sich damit nicht zum ersten Mal gegen Kryptowährungen. Allerdings geben die People‘s Bank of China (PBOC) und die Bankenverbände ihre Statements zu einem kritischen Zeitpunkt ab. Denn die Cyberdevisen stehen ohnehin unter Druck, seit sich Tesla-Chef Elon Musk in der vergangenen Woche bezüglich Bitcoin eine Kehrtwende hingelegt hatte. Eigentlich gilt der Milliardär als Befürworter der Cyberdevisen und hatte die Rekordfahrt am Kryptomarkt zu Jahresbeginn mit öffentlicher Unterstützung stark befeuert. Zudem hatte Tesla im Januar 1,5 Mrd. Dollar in Bitcoin investiert und angekündigt, Zahlungen in der Kryptowährung zu akzeptieren. Mit der Payment-Option ist nun allerdings schon wieder Schluss – Musk verwies dabei auf den hohen Stromverbrauch des Bitcoin-Minings und daraus resultierende Klimaschutzbedenken. Am Markt wird zudem darüber spekuliert, dass Tesla seine Bitcoin-Einheiten wieder vollständig veräußern könnte.

Dass China den Druck auf die ohnehin angeschlagenen Kryptowährungen erhöht, kommt laut dem Asien-CEO von Saxo Markets, Adam Reynolds, kaum überraschend., „Die einzige tolerierbare digitale Währung für eine Regierung mit starken Kapitalkontrollen ist ihre eigene Central Bank Digital Currency“, sagte Reynolds der Nachrichtenagentur Bloomberg. Bobby Lee, Gründer der Kryptobank Ballet, geht davon aus, dass die PBOC den überhitzten Markt abkühlen will. Ebenfalls gegenüber Bloomberg sagte der US-Amerikaner chinesischer Herkunft: „Sie haben das Gefühl, der Markt sei überfordert, es gibt spekulativen Handel.“

Trotz der Einbrüche lagen einige Kryptowerte im Plus. So verzeichnete die Kryptobörse Coinmarketcap für Polygon-Token einen Anstieg von rund 17% in den vergangenen 24 Stunden, auch Harmony und Sushi lagen mit jeweils rund 4% im Plus. Die genannten Kryptowerte werden über ein Proof-of-Stake-Verfahren generiert, das als weniger energieintensiv gilt als das für Bitcoin genutzte Proof-of-Work.

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