BlackRock stuft Quality und Momentum hoch
In der monatlichen Einschätzung zu Aktien-Stilfaktoren, die der Börsen-Zeitung exklusiv vorliegt, hat BlackRock im Juni Qualitätsaktien und Momentumaktien auf „Übergewichten“ hochgestuft. Hingegen rät der Assetmanager den Faktor Minimum Volatility unterzugewichten und den Faktor Size leicht unterzugewichten.
„Für Momentumaktien, also Werte im Aufwärtstrend, sind wir erneut deutlich zuversichtlicher geworden. Dementsprechend haben wir diesen Stilfaktor von einer neutralen Position auf ein deutliches Übergewicht heraufgestuft“, erläutert Hamed Mustafa, Leiter Institutional Sales Deutschland im Bereich ETF und Index Investing bei BlackRock. „Nach Kurssteigerungen bei Value-Aktien, das heißt zum Beispiel Titeln mit niedrigen Kurs-Gewinn- oder Kurs-Buchwert-Verhältnissen, erkennen wir zunehmend Überschneidungen zwischen Momentum-Value-Strategien. Zudem haben wir unseren Momentumkorb Ende Mai turnusmäßig angepasst, wie einmal pro Jahr üblich. Dadurch umfasst er nun einen Mix aus Unternehmen, die auch bei einem gedämpften allgemeinen Wirtschaftswachstum gut abschneiden können, und Firmen, die von der Wiederöffnung der Wirtschaft nach den coronabedingten Lockdowns profitieren sollten.“ Zudem würden die Stimmung der Analysten und das Konjunkturumfeld für Momentum-Aktien sprechen.
„Auch Quality-Aktien, sprich Papiere qualitativ hochwertiger Unternehmen mit besonders gesunden Bilanzen, schätzen wir nun noch positiver ein“, erklärt Mustafa. „Dementsprechend haben wir unser leichtes Übergewicht auf ein deutliches Übergewicht ausgebaut. Treiber dafür sind vor allem das positive Kurs- und Analysten-Momentum, zudem spricht die günstige Bewertung für diesen Stilfaktor.“
Deutlich untergewichtet bleibt BlackRock hingegen bei Minimum-Volatility-Aktien, also Werten mit relativ geringen Schwankungsbreiten. „Denn das Kurs-Momentum und die Einschätzungen der Analysten bleiben schwach“, sagt Mustafa. „Zudem dämpfen das Wirtschaftswachstum und die bullische Stimmung am Kapitalmarkt den Ausblick.“ Auch die Sicht des Assetmanagers auf den Faktor Size, also Aktien kleinerer Unternehmen, hat sich eingetrübt. Ausschlaggebend dafür sei vor allem, dass die Bewertung angezogen habe und nun Size teuer wirke.