BMW-Gewinn bricht ein
Probleme mit einem vom Continental gelieferten Bremssystem und die hartnäckige Marktschwäche in China kosten den Münchner Autobauer BMW Gewinn. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen nach Angaben vom Mittwoch nur noch 476 Mill. Euro, das sind 83,8% weniger als vor Jahresfrist. Die für das Unternehmen wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft brach auf 2,3% ein, nachdem sie vor Jahresfrist noch an der Marke von 10% gekratzt hatte. BMW-Chef Oliver Zipse sprach von „außergewöhnlichen Belastungen im dritten Quartal“. Wegen der Mängel an dem Bremssystem konnte BMW zeitweise bestimmte Autos nicht ausliefern. Für das vierte Quartal zeigte sich BMW zuversichtlich, die Lagerbestände wieder abbauen zu können, und hält an der im September reduzierten Prognose für das Gesamtjahr fest.
Robuste Nachfrage nach Premiumklasse
BMW nehme in vielen Märkten eine robuste Nachfrage nach den Premiumfahrzeugen war, hieß es. Dennoch dürfte die Zahl der verkauften Autos zurückgehen, die Gewinnmarge im Autogeschäft mit 6 bis 7% unter der langjährigen Vorgabe von 8 bis 10% liegen. Trotz der derzeitigen Schwäche halte BMW an seinen Investitionsplänen fest, sagte Finanzchef Walter Mertl. Ab kommenden Jahr laufen die elektrischen Fahrzeuge der „Neuen Klasse“ vom Band, für die die Münchner ein eigenes Werk im ungarischen Debrecen gebaut haben.
BMW verspricht sich von der „Neuen Klasse“ zusätzlichen Schub im Elektroauto-Geschäft. Trotz der derzeitigen Marktflaute setzte das Unternehmen im abgelaufenen Quartal gut 10% mehr Elektroautos ab. Inzwischen verfügt fast jeder fünfte BMW nur noch über einen Elektromotor.
Insgesamt gingen jedoch die Auslieferungen zurück, vor allem in China. Entsprechend verringerte sich der Betriebsgewinn im dritten Quartal um fast zwei Drittel auf knapp 1,7 Mrd. Euro, der Umsatz sank um 15,7% auf 32,4 Mrd. Euro. Die Zahlen fielen damit schlechter aus, als vom Unternehmen befragte Analysten erwartet hatten.